Zu Besuch im Biodiversarium de Banyuls-sur Mer

Henri de Lacaze-Duthiers liebte das Meer. Sein ganzes Leben über beschäftigte sich der französischer Physiologe und Zoologe mit den Lebewesen im salzigen Wasser vor seiner Haustür. Er war Gründer des Ozeanischen Observatoriums „Laboratoire Arago“ in Banyuls-sur-Mer und eröffnete drei Jahre später (1885) ein Aquarium gleich nebenan. Dieses Aquarium, das heute unter der Bezeichnung Biodiversiarium gemeinsam mit einem Naturschutzgebiet in Banyuls bekannt ist, gibt es heute noch.

Über drei Etagen erstreckt sich das ozeanische Museum, das rund 350 Meereslebewesen beheimatet. Das Besondere: Kein Tier ist älter als 12 Monate. Die Fische werden nach wenigen Monaten in den Becken wieder in ihr Habitat entlassen. Denn vor der Tür des Aquariums – und des Forschungsinstituts – liegt das Meeresschutzgebiet von Cerbère-Banyuls, das sich über eine Küstenlänge von 6,5 Kilometer und bis zu 2 Kilometer ins Mittelmeer hineinreicht.

Die erste Etage erzählt die Geschichte des Instituts und der Küstenlandschaft. Unter anderem ist die Taucherausrüstung, die Louis Boutan trug, als er 1893 als erster Mensch ein Unterwasserfoto im Mittelmeer vor der Hafenstadt machte. Leider sind die meisten Ausführungen über diese besondere Küste, ihre Beschaffenheit, ihre Lebewesen und die Forschung des „Laboratoire Arago“ auf Französisch, sodass uns nichts anderes bleibt, als die Bilder anzuschauen. Anschauen können wir auch den schönen Film, der die Schönheit der Region in einem Nebenraum gekonnt in Szene setzt.

In der zweiten Etage befinden sich die Becken der heimischen Lebewesen – Seepferdchen, Rochen, Seesterne. Etwas weiter im Raum lebt ein kleiner Kraken, der extra aus seinem Korb kommt, als wir uns seinem Tank nähern, um uns zu begrüßen. Nebenan wohnt die „Blaue Krabbe“ – eine invasive Art, die hier deutlich machen soll, dass Globalisierung nicht nur gute Seiten hat.

Dann geht es abwärts. Im Erdgeschoss ist alles dunkel. Nur die Aquarien der vielen guten Fische aus verschiedenen Mittelmeerzonen sind beleuchtet. Den Fliegenden Fisch können wir sogar von unten betrachten. Die Fenster in seinem Wohnort sind so angelegt, dass er über unseren Köpfen hinweg schwimmt. Vor hier aus kann man auch einen Blick in die Räume des Labors werfen. Denn das Biodiversarium ist ein aktiver Ort der Forschung.

Wer will, kann jetzt natürlich noch im obligatorischen Museums-Shop Kuscheltiere, Bücher oder ähnliches kaufen. Uns reicht die Begegnung mit dem Kraken als Erinnerung.

Das Aquarium ist dienstags bis sonntags von 10:00 bis 12:30 Uhr und von 14:00 bis 18:30 Uhr geöffnet.

Eintritt: 7,50 Euro (Kinder zwischen 13 und 18), 5 Euro (3 bis 12 Jahre), 9,50 Euro (Erwachsene)

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