Spot-Guide: Camp Surf Saal

Ein paar Tage raus, ein paar Tage die Seele baumeln lassen, am besten surfen. Mit dieser Absicht sind mein Sohn und ich im August nach Mecklenburg-Vorpommern gefahren. Diesmal mieteten wir kein Wohnmobil, sondern räumten unseren Ford Turneo Customer aus und legten eine Matratze hinein.Hundebock, Grill, Kühlbox und Räder wurden eingeladen und los ging’s. Unser Ziel: Fischland-Darß. Eine Kanutour auf der Recknitz, eine Bernsteinwanderung in Prerow und ein Besuch im Kunstmuseum in Ahrenshoop standen auf dem Programm. Doch wo übernachten? Der Tipp kam von meinem Kumpel Martin: Camp Surf in Saal liegt direkt am Saaler Bodden. Hier gibt es nicht nur eine Stellplatz-Wiese, sondern auch eine Surf- und eine Kiteschule.

Ich wollte unseren Aufenthalt online buchen – und scheiterte mehrmals. Also sind wir einfach losgefahren. Wer zum Spot will, muss über einen schmalen Plattenweg Richtung Bodden fahren. Dann durch das Tor auf die grüne Wiese. Das Nummernschild wird automatisch erfasst. Überall stehen Schilder mit dem QR-Code, über den man sich nun anmelden und bezahlen muss (22,- Euro pro Tag/Fahrzeug). Ich bugsierte unseren Bus zwischen mehreren Campern und Wohnwagen hindurch und suchte mir einen Ort, der möglichst weit weg von dem nächsten Hund lag. Das war nicht ganz einfach. Doch nach mehrmaligem Herumkurven standen wir schließlich am hinteren Ende des Platzes. Während mein Sohn unser Gepäck ausräumte und den Bus bezugsfertig machte, ging ich zum roten Bus hinüber. Hierher sollte man sich bei Fragen wenden. Hier gelang es mir schließlich, meine Platzgebühr zu bezahlen.

Platzwart und Surfschule: Der rote Bus ist das Markenzeichen des Platzes. (Foto: A. Wimber)

Der Campingplatz wirbt mit seinen Naturnähe. So kann man es natürlich auch bezeichnen, wenn es keine nennenswerten Sanitäranlagen gibt. Den Besuchern steht ein WC-Container mit fünf Toiletten zur Verfügung. Duschen oder Geschirrspülen gibt es nicht. Also haben wir uns damit beholfen, das Wasser aus den Hähnen der Waschbecken in unsere Abwaschschüssel laufen zu lassen (wow – viel Wasser und Wasch…). So haben wir unser schmutziges Geschirr auch sauber bekommen. Bei Bedarf gibt es aber auch Strom und Wasser in größeren Mengen.

Anstatt zu duschen, muss man ins salzarme Wasser des Bodden. Das flache Wasser der teilweise überfluteten Grundmoränen­landschaft wird nur ab und zu mit Ostseewasser aufgefrischt und besteht daher eher aus Süßwasser. Am Camp Surf gibt es zwei Badeplätze: Man kann dort ins Wasser gehen, wo auch die Surfer und Kiter das Wasser betreten – also hinter der abgesteckten Aufbauwiese. Einen weiteren Badeplatz findet man jenseits des Zauns. Einfach den Trampelpfaden folgen.

Wasserzugang an der Aufbauzone. (Foto: A. Wimber)

Nach unserem Bad – wir brauchten eine Abkühlung! – sind wir zum schwarzen Bus hinübergegangen. Hier hat die Kitemafia ihren Stützpunkt. Zudem gibt es Kaffee (sehr wichtig!), Pizza (sehr lecker!) und Eis. Außerdem verkauft die Schule – ebenso wie der Nachbar Supreme Surf – hier sein (gebrauchtes) Material. Ein Blick in den Container lohnt sich als möglicherweise.

Die Kitemafia bietet auch Kaffee, Kuchen, Pizza und Eis. (Foto.: A. Wimber)
Ein Blick in die Container könnte sich lohnen. Hier gibt es (gebrauchtes) Surf-/Kitematerial. (Foto: A. Wimber)

Damit hatten wir dann auch schon alles gesehen, was es am Spot zu sehen gab. Der Wind wehte während unseres Urlaubs übrigens nie so stark, dass wir kiten beziehungsweise surfen konnten.

Bei meiner anschließenden Recherche konnte ich leider nicht herausfinden, wie lange der Platz geöffnet ist. Da ich mich häufiger mit demPersonal unterhalten habe, weiß ich, dass zumindest die WC-Container und die Wasserversorgung zum Winter hin abgebaut werden muss. (So wie bei uns in Heidkate.) Im Netz steht, dass die offizielle (Haupt-)Saison im Juni beginnt und bis September dauert. Ich vermute also, dass der Platz in dieser Zeit gebucht werden kann.

Ich weiß nicht, was wir gemacht hätten, wenn es geregnet hätte… Der Hausstand musste draußen bleiben. (Foto: A. Wimber)

Fazit: Wer es einfach mag, nicht auf eine Dusche oder Abwaschgelegenheiten angewiesen ist und vom Bett aufs Brett steigen will, ist hier genau richtig. Für uns war Camp Surf für ein paar Nächte eine schöne, naturnahe Stellplatzalternative. Nicht zu teuer, der Hund war willkommen und alle Personen, mit den wir zu tun hatten waren nett und hilfreich.

Hinkommen:
Adresse: Am Bodden, 18317 Saal
Von Rostock auf der B105 Richtung Ribnitz-Damgarten, hinter Ribnitz in Damgarten die B105 verlassen und links auf die Barther Str. abbiegen. Die Straße wird erst zur Saaler Chaussee, dann zur Damgartener Straße und schließlich zur Langen Straße. In Saal scharf links in die Gartenstraße abbiegen und Richtung Bodden fahren.

Weiterführende Infos:
Hier kann man einen Surfkurs buchen: https://www.supremesurfkurs.de/ort/surf-bus-saaler-bodden

Den Kitekurs gibt’s hier: https://www.kitemafia.de/kiteschule/

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