Im Urlaub gibt es bei uns kein fernsehen. Vor allem dann nicht, wenn wir mit dem Wohnmobil oder Camper unterwegs sind. Meistens spielen wir dann abends Gesellschaftsspiele. Diese müssen aber nicht nur Spaß machen, sondern auch möglichst handlich sein und nicht viel Platz wegnehmen. Hier sind unsere sechs Lieblingsspiele:
1. Phase 10
Wie ihr an meinem Bild schon sehen könnt, wird dieses Kartenspiel bei uns sehr häufig gespielt. Eigentlich müsste ich dringend ein neues Spiel kaufen – allerdings gefällt mir das neue Design der Karten nicht.
Und darum geht es: In zehn Phasen müssen verschiedene Karten-Kombinationen gesammelt werden – also etwa zwei Vierer-Reihen oder mehrere Karten einer bestimmten Zahl.
Das Speil ist wirklich einfach: Jeder erhält zehn Karten, die restlichen Karten kommen als Stapel in die Mitte, eine Karte wird aufgedeckt. Nun kann derjenige, der an der Reihe ist, eine Karte aufnehmen – vom Stapel oder die aufgedeckte. Dann schmeißt er eine andere Karte ab. Diese kann nun vom nächsten – wenn er sie braucht – aufgenommen werden. Es gibt auch schwarze Karten – entweder „Aussetzen“ oder „Joker“. Das ist am Ende wichtig.
Hat ein Spieler seine Phase fertig – also etwa vier Karten einer bestimmten Zahl und eine Reihe gesammelt, so legt er sie offen ab. Die restlichen Karten muss er nun los werden. Dazu legt er sie ab oder an. Anlegen kann man bei sich selbst oder bei den anderen, die ebenfalls schon abgelegt haben. Ist einer fertig, werden die restlichen Karten gezählt und die Summe aufgeschrieben (5 oder 10 Punkte für die Karten, 25 Punkte für schwarze Karten). Wer am Ende die meisten Punkte hat, hat verloren – zumindest wenn mehrere Spiele die letzte Phase gleichzeitig beenden.
Achtung: Phase 10 dauert echt lange, wenn man mit mehreren spielt.
2. Wizard
Oh, was bin ich schlecht in diesem Spiel! Je mehr Karten auf den Tisch kommen, desto schlechter kann ich die Anzahl meiner „Siege“ vorhersagen…
Und darum geht es: Du muss vor Beginn des Spiels sagen, wie viele Stiche du erhalten wirst. Ein Stich ist dabei natürlich die Karte, die „besser“ ist als alle anderen Karte, die gelegt wurden. Welche Farbe die Stichfarbe ist, zeigt die Karte an, die nach dem Verteilen der Handkarten offen abgelegt wird.
Nun schaut man sich seine Karte an und versucht abzuschätzen, ob die anderen vielleicht höhere Karten haben. Ist also etwa blau die Stichfarbe und ich habe eine gelbe 7, so kann ich ziemlich sicher sein, dass ich keinen Stich erhalte. Habe ich einen Zauberer (wizard) „Z“ auf der Hand, so gewinnt diese Karte immer den Stich. Es gibt noch eine weitere Sonderkarte. Der Narr („N“) kann immer gelegt werden und ist neutral.
In jeder Runde erhalten die Spieler eine Karte mehr. Das heißt, es wird immer schwieriger abzuschätzen, wer welche Karten hat.
Zu Anfang der Runde werden die Vorhersagen aufgeschrieben. dabei beginnt immer der Spielen, der links vom (wechselnden) Geber sitzt. Lag man richtig, erhält man am Ende der Runde 20 Punkte und +10 Punkte für jeden Stich, und -10 für jeden falschen Stich.
Lasst euch nicht entmutigen, das Spiel macht wirklich viel Spaß! Glaubt mir, ich spiele es immer wieder – obwohl ich immer wieder verliere….
Das Vorhersagespiel macht natürlich mit vielen Leuten (bis zu 6) am meisten Spaß. Weil ich nicht weiß, ob du aus meinen Erklärungen schlau geworden bist: Hier das Erklärvideo von Amigo.
3. Mensch ärger dich nicht
Da habe ich einen ganz heißen Tipp für dich: Wir spielen eine Abwandlung des Klassikers. Wir nennen sie „Chicago Brutal“. Warum? Keine Ahnung, so hat mein Onkel diese Spielvariante getauft.
Und so geht es: Grundlage ist das klassische Mensch-ärger-dich-nicht-Spiel. Als Regeländerung wird eingeführt, dass man IMMER schmeißen muss (auch rückwärts und nur nicht, wenn man kurz vor seinem Haus steht). Wer den „Schlagzwang“ missachtet, muss seine Figur wieder zurück auf das Startfeld stehen. Weitere Änderung: Das Startfeld muss nicht freigemacht werden – es gilt ja der absolute Schlagzwang.
Regeländerung 2: Wer auf die Ecken gelangt, muss/darf auf die gegenüberliegende Seite springen. (Achtung: Auch hier darauf achten, ob hier ein Gegner zum Schlagen steht).
Regeländerung 3: Die eigenen Figuren dürfen nebeneinander auf einem Feld stehen.
Regeländerung 4: Das Startfeld muss nicht freigemacht werden.
Und das war’s schon. Mit diesem Regeln wird Mensch ärger dich nicht irgendwie witziger, man kann sich aber auch wahnsinnig ärgern, wenn man kurz vor dem eigenen Haus schon wieder auf die Ecke kommt und die halbe Runde noch einmal gehen muss.
4. Quirkle
Das Anlegespiel gehört mit zu unseren Lieblingsspiel, weil es keinerlei Aufbau bedarf und super einfach zu lernen ist.
Und so geht es: Jeder Spieler erhält sechs Steine. Auf diesen befinden sich jeweils eine der sechs Formen (Stern, Kleeblatt, Quadrat, Kreis, zwei Arten von Sternen, auf den Kanten stehendes Quadrat) in einer der sechs Farben (rot, grün, blau, grün, orange, lila). Jetzt kann man so viele Steine wie möglich anlegen – entweder an die gleiche Farbe oder an die gleiche Form. Dabei kann immer nur in einer Richtung angelegt werden; außerdem darf in der gleichen Reihe derselbe Stein nicht bereits liegen. Pro Anlegen gibt es Punkt – einen pro Stein (egal ob der eigene oder von anderen gelegt). Das wird aufgeschrieben und zusammengezählt. Wer eine Reihe beendet erhält 12 Punkte zusätzlich. Wer fertig ist, nimmt sich einen neuen Stein aus dem Beutel. Wenn der erste Spieler seinen letzten Stein anlegt, ist das Spiel beendet.
Wer am Ende die meisten Punkte hat, hat gewonnen.
Quirkle kann man auch super mit ins Restaurant oder an den Strand mitnehmen. Es muss nicht aufgebaut werden und lässt sich ebenso einfach und schnell wieder wegräumen.
5. Ubongo (extrem)
Vielleicht kennst du Bongo als Gesellschaftsspiel in einem großen roten Karton. Ubongo extrem ist das Mitnahme-Pendant.
Und so geht es: Es gibt verschieden geformte Teile und Karten, auf denen Felder abgebildet sind. Jetzt gilt es, auf dem auf der Karte abgebildeten Feld die Bauklötze so zu positionieren, dass sie haargenau draufpassen. Bei Ubongo extrem hat man dafür 30 Sekunden Zeit. Wer die Aufgabe löst, kann die Karte behalten (sie gibt Punkte). Ist die Zeit noch nicht um, kann gleich die nächste Karte genommen werden. Läuft die Zeit ab und das Puzzle ist noch nicht gelöst, muss die Karte zurück auf den Stapel und der nächste Spieler ist dran.
Es gibt Karten mit 1,2 oder 3 Punkten – je nach Schwierigkeitsgrad. Wer am Ende die meisten Punkt hat, hat gewonnen.
Fazit: Nettes Spiel, wenn du schnell zu zweit oder dritt etwas spielen möchtest. Für mehr Spieler eignet sich das reguläre Legespiel besser.
6. Make ’n Break
Im Grunde ähnelt sich dieses Spiel Ubongo. Es ist so etwas wie die 3D-Version des Legespiels.
Und so geht es: Derjenige Spieler, der an der Reihe ist, nimmt sich eine Karte. Jetzt muss gebaut werden, was auf der Karte abgebildet ist (make). Ist das Bauwerk vollendet, werden die Steine schnell wieder umgehauen (break), um die nächste Herausforderung anzunehmen. Natürlich gibt es eine Zeitvorgabe und unterschiedliche Punkte pro Karte – je schwieriger, desto mehr Punkte. Die Seite, auf der nur weiße Klötze abgebildet sind, kann „frei Schnauze“, aber natürlich mit dem gleichen Endergebnis, gebaut werden, gibt aber auch weniger Punkte.
Das Spiel eignet sich vielleicht nicht zum Mitnehmen ins Restaurant, aber es stärkt die Koordinationsfähigkeit und das Fingerspitzengefühl, da die Klötze ja ordnungsgemäß platziert werden müssen.
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