Bunte Flaggen, bunte Bretter, bunte Segel in allen Größen – damit schmückt sich der Strand von Burgtiefe auf Fehmarn jedes Jahr zum Himmelfahrtswochenende. Während des Surffestivals können Windsurfer, Kiter und Foil-Surfer Material aller möglichen Marken ausprobieren. Dazu gibt es ein kleines Festival-Gelände mit leckerem Essen, Bühne und einigen kleinen Ständen wie Shisha und Vintage Liebe.
Die Stimmung ist immer total entspannt und auch wenn wir kein Material ausprobieren wollten, zog es uns mal wieder nach Fehmarn. Nachdem wir einmal am Strand zwischen fachsimpelnden Menschen und flatternden Fahnen hindurch marschiert sind, uns das ein oder andere Brett angesehen hatte, stießen wir auf einen kleinen Pavillon, vor dem für DIY-Sonnencreme geworben wurde.
Da ich ein großer Freund von Nachhaltigkeit und DIY bin, mussten die Kinder und ich natürlich gleich beim nächsten Workshop mitmachen. Das Team von Sun L’Ocean wollte mit uns Sonnencreme herstellen, die nicht schädigend für das Meerwasser, die darin lebenden Tiere und natürlich für unsere Haut ist. Wenn ihr nicht wisst, warum mineralische Sonnencreme besser ist fürs Meer, dann hier noch mal nachlesen!
Henrik erzählt uns, dass verschiedene Öle verwendet werden können, um die Sonnencreme herzustellen. Am besten, sagt er, sind Öle, die mehrfach gesättigt sind und aus lokalen Pflanzen stammen. Dazu gehören Raps- und Sonnenblumenöl. Kaltgepresste Öle mit ungesättigten Fettsäuren wie Olivenöl sollte man nicht verwenden, da diese schneller mit dem Sonnenlicht reagieren. Kokosöl geht auch, sollte aber ist aufgrund seines Anbaugebiets und der häufig problematischen Anbausituation nur in Bio-Qualität genutzt werden. Bei Jojobaöl besteht die gleiche Problematik. Es empfiehlt sich aber, es hinzuzufügen, denn es macht die Haut geschmeidig.
Als erstes messen wir das Öl ab: Wir nehmen Kokos- und Jojobaöl, schütten es in ein Glas und stellen mit den Gläsern der anderen Sonnencreme-Hersteller in ein Wasserbad. Hier muss es nun auf 60 Grad erwärmt werden.
Während das Öl Temperatur annimmt, erzählt Henrik etwas zu UVA- und UVB-Filtern. Zum Beispiel, dass sich 96 Prozent der chemischen UV-Filter abwaschen. Dass physikalische Filter wie Zinkoxid das Licht ablenken wie ein Spiegel, wusste ich schon. Je mehr Zinkoxid wir zum Öl dazugeben, desto höher ist der Lichtschutzfaktor, erklärt Henrik. Also messen wir vorsichtig etwas von dem ätzenden Pulver ab und mischen es mit Hilfe eines Milchschäumers unter das Öl.
Dann folgt das Wachs. Auch das wird wieder abgemessen – zum Glück haben Henrik und seine Kollegen die Messröhrchen schon entsprechend vorbereitet! Also: Wachs zur öl-Zinkoxid-Mischung, schmelzen lassen und wieder verrühren.
So, jetzt ist die Sonnencreme dann auch fertig. Sie kommt in ein kleines Gläschen und wir können sie benutzen. Sie hält nicht ganz so lange wie eine gekaufte Creme, sagt Henrik noch. Aber so eine kleines Glas ist ja auch schnell leer.
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