(Enthält Affiliate Links) Den ganzen Tag am Strand rumzuliegen, ist mir auf Dauer zu langweilig. Wenn wir an den Strand gehen, haben wir immer den halben Hausstand dabei – Wasserflaschen, Becher, Handtücher, Tauchermasken , Obst, Snacks und natürlich Strandspielzeug. Mittlerweile hat sich bei uns eine ganze Menge angesammelt. Hier sind unsere Klassiker:
Wikingerschach (Kubb)
Wikingerschach nehmen wir gerne mit zum Strand – vor allem, wenn wir uns mit Freunden treffen. Leider ist der Beutel nicht ganz leicht und nimmt etwas Platz weg. Fahren wir mit dem Rad zum Strand, kommt das Kubb daher am besten in die Satteltasche.
Vorbereitung: Das Spielfeld wird mit den kleinen, angespitzten Begrenzungshölzern abgesteckt und beträgt traditionell fünf mal acht Meter. (Sind kleiner Kinder dabei, kann es auch kürzer abgesteckt werden.) Zwischen den Hölzern werden die „Bauern“ (Kubb) in gleichmäßigem Abstand zueinander (ca. ein Meter) platziert, der König kommt in die Mitte.
Spielverlauf: Eine Mannschaft kann auch zwei bis sechs Spielern bestehen. Diejenige, die anfängt, erhält die Wurfhölzer. Von der Grundlinie aus müssen die Spieler nun werfen und so versuchen, die Kubb der anderen Mannschaft zu fällen. Dabei wird grundsätzlich von unten geworfen. Der Stab sollte mit seiner Längsachse in Wurfrichtung fliegen, Horizontalwürfe – also quer – und rotierende Würfe sind verboten. (Bilder dazu auch bei Wikipedia.) Sind alle Wurfhölzer auf der anderen Seite, können sie von der anderen Mannschaft eingesammelt werden. Sollte es gelungen sein, einen Bauern zu fällen, so darf die Mannschaft, dem der Kubb gehört, diesen nun ins Feld der Gegner werfen. Dabei muss ein Mindestabstand von einer Wurfholzlänge vom König eingehalten werden. Im nächsten Durchlauf muss die erste Mannschaft nun erst versuchen, diese Kubas erneut zu fällen, ehe sie sich an weitere machen kann. Sind alle Bauern umgeworfen worden, folgt der König. Die Mannschaft, die zuerst den König umgeworfen hat, ist der Sieger.
Fazit: Etwas schwerer zu tragen, aber dafür dauert das Spielvergnügen recht lange. Kleine Kinder sollten alleine und auf einem größeren Feld spielen, ansonsten ist es ein tolles Familienspiel.
Kubb kann zum Beispiel bei Amazon bestellt werden zu einem Preis von rund 26 bis 40 Euro.
Boccia
Eine meiner ersten Erinnerungen an Strandspielzeug sind die bunten, mit Wasser gefüllten Boccia-Kugel, die es im Sechserpack samt „Schweinchen“ zu kaufen gibt. Mit dem Pmlastikköfferchen in der einen Hand und dem Handtuch in der anderen ging es an den Strand, wo wir dann stundenlang die bunten Bälle warfen – bis irgendwann das „Schweinchen“ verschwunden war. Trotz Buddelaktion war es oft nicht mehr wiederzufinden…
Boccia ist die italienische Variante des französischen Boulespiels. Und genauso einfach sind die Regeln: Das „Schweinchen“, die Zielkugel – hier Pallino gennant – wird geworfen. Die Spieler (2 bis 4) müssen mit ihren zwei Kugeln dann möglichst dicht an diese herankommen. Spielen nur zwei Leute gegeneinander, so können auch je zwei farbige Kugelpaare genutzt werden. Der Spieler, der seine Kugel am dichtesten an der Zielkugel herumwirft hat gewonnen. Dabei ist auch erlaubt, die Augen der anderen Spieler zu bewegen (und gegebenenfalls wegzuschießen). Geworfen wird auch hier von unten.
Interessant: Seit 1984 ist Boccia eine paralympische Sportart.
Fazit: Relativ leicht zu transportieren und ein tolles Spiel für den Zeitvertreib am Strand. Mir ist es allerdings schon mehr als einmal passiert, dass die Kugeln ausgelaufen sind. Dann ist zumindest ein Kugelpaar nicht mehr bespielbar.
Boccia gibt es mit Plastikkugeln für durchschnittlich 5 Euro zu kaufen (z.B. bei Amazon). Es gibt aber auch Boccia-Spiele mit Holzkugeln.
Crossboule
Crossboule wird wie Boule oder Boccia gespielt. Das Witzige hier: Das kann die Zielkugel – oder besser: das Zielsäckchen – an jeden beliebigen Ort geworfen werden. So kann sie auf einem Stein, auf einem Seegrabhügel, in einem Eimer oder an jeder anderen Stelle liegen. Die Spieler müssen ihre Säckchen dann möglichst nahe an das Ziel heran werfen. Pro Set sind drei Säckchen pro Spieler vorgegeben, aber natürlich kannst du auch sechs Säckchen oder mehr nehmen. Beim Zielwerfen ist es auch ein gültiger Wurf, wenn ein Wurfsäckchen das Zielsäckchen verdecken. Der Gewinner ist dann klar 😉
Fazit: Platzsparend zu verstauen und witzig zu spielen. Wir haben die weichen Säckchen meistens dabei.
Das Set Crossboule von Zoch kostet um die 20 Euro. Es gibt die Sets aber auch günstiger von anderen Anbietern oder du achtest auf Angebote. Außerdem solltest du zudem darauf achten, wie viele Säckchen im Set sind – manchmal sind nämlich nur zwei Wurfsäckchen pro Spieler dabei.
Beachball
Zwei Holzschläger und ein Plastikball – an Beachball erinnert sich wahrscheinlich auch jeder. Es ist eine Mischung als Tischtennis – ohne Platte – und Tennis. Zwei Spieler stehen einander gegenüber und spielen sich den Ball zu.
Als Frescoball wurde das Spiel in den 1940er Jahren in Rio de Janeiro erfunden. Traditionell werden Holzschläger verwendet, mittlerweile gibt es das Spiel aber auch in anderen Varianten wie mit Sofaschlägern, als Wasserversion oder mit einem Klettball. Letzteres ist ganz sinnvoll, weil der Ball oft nicht mehr wiederzufinden ist. (Er lässt sich aber auch einzeln nachkaufen oder du verwendest einen alten Flummi.) Und Achtung: Auch hier solltest du aufpassen, dass dein Ball nicht aus Versehen beim Nachbarn auf dem Handtuch landet.
Das Ziel des Spiels ist denkbar einfach: Den Ball so oft wie möglich hin und her schlagen, ohne dass er auf dem Boden landet. Für kleinere Kinder oder motorisch weniger begabte Menschen ist das allerdings oft ein Problem. Aber: Übung macht den Meister!
Fazit: Die dünnen Schläger und der kleine Ball sind flach und nehmen wenig Platz weg. Bei uns ist das Spiel weniger beliebt.
Die Beachball-Schläger samt Ball gibt es in der einfachsten Version ab um die 10 Euro und ist auch oft im Strandlädchen erhältlich. Nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Es gibt Ausführungen auf verschiedenen Hölzern, die bis zu 200 Euro kosten können. Kombinierte Versionen aus Frisbee und Beachball sind auch erhältlich.
Fußball
Was soll ich zum Fußballspielen noch sagen: Das geht immer! Mein Sohn hat eigentlich immer einen Fußball dabei. Für den Strand eignet sich ein weicher Ball besser als ein harter Lederball. Nicht nur, weil der Ball im Wasser landen könnte und das Leder in Mitleidenschaft gezogen werden würde, sondern auch, weil es schmerzhaft ist, wenn ein anderen Strandbesucher den Ball auf Versehen abkriegt. Am besten eignet sich deswegen ein sogenannter Funball. Damit kann man auch im Wasser spielen. Es gibt aber auch explizite Strandfussbälle.
Als Torpfosten können in den Sand gesteckte Flip-Flops, größere Steine, Handtuchhaufen oder Stöckchen dienen. Du kannst aufs Tor schießen – mit zwei Spielern – oder auch als Mannschaft gegeneinander spielen (ab vier Spielern).
Fazit: Mein Sohn klemmt seinen Softball immer auf den Gepäckträger, um ihn mit an den Strand zu nehmen. Insbesondere als er kleiner war, musste immer der Ball mit. Und auch heute noch können er und seine Freunde noch stundenlang Fußball spielen. Auch wenn größere Kinder dabei sind – Fußball spielen vereint sie.
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