„Habt ihr Lust, heute nach Sylt zu kommen?“, fragte ein Freund am Telefon. Nach Sylt für einen Tag – lohnt sich das? Beim Blick auf die Karte scheint Sylt von Kiel aus gesehen nur ein Katzensprung zu sein. Der Routenplaner gab an, dass wir bis nach Klanxbüll rund zwei Stunden brauchen würden. Von da geht der Zug nach Westerland – das dauert nur ein paar Minuten. Also los! Auf nach Sylt, denn das Wetter ist schön!
In Klanxbüll stellten wir das Auto ab. Zwar gibt es hier auch einen großen Parkplatz am Dorfanfang, aber wir parken gleich am Bahnhof. Hinter den Bahngleisen liegt ein gut zugänglicher Parkplatz, der 4 Euro am Tag kostet. Von hier brauchten wir nur kurz über die Brücke zu gehen und standen schon am Gleis. Die Fahrt mit der Bahn war problemlos – auch wenn wir keinen Sitzplatz mehr bekamen. Die paar Minuten konnten wir auch stehen. Da wir autofrei unterwegs waren, mussten wir in Westerland den Bus nehmen, um nach Rantum zu kommen. Denn dort wartete besagter Freund. Er ist ein großer Freund der Sansibar und dem dortigen Strand.
Die Fahrt mit dem Bus kam einer kleinen Sightseeingtour gleich. Besonders beeindruckend fanden wir die ausgedehnten Dünenlandschaften – die kennen wir von der Ostsee her nicht. Die Kinder amüsierten sich am meisten über die Haltestelle des FKK-Strandes. An der Haltestelle Sansibar steigen wir aus. Wer mit dem Autozug und dem eigenen Auto unterwegs ist, findet hier übrigens auch einen ausreichend großen Parkplatz.
Der Weg führte die Dünen hoch und direkt vor die Sansibar. Von dem Gedränge hier war ich wenig angetan. Die Menschen saßen sogar auf den Treppenstufen, an den Tischen bot nicht mal mehr für einen Schoßhund platz. Am Strand sollten wir 4 Euro Eintritt zahlen – für uns unverständlich. Da passte es ganz gut, dass wir alle Hunger hatten. Also gingen wir in die Sansibar und bestellten uns wirklich hervorragende Salate, Nudeln, Sushi und Büffelmozzarella. Der Service war nett, allerdings mussten wir etwas lange auf unser Essen warten – ob Günther Netzer am Tisch gegenüber auch so lange hatte warten müssen?
Nach dem Essen blieb noch etwas Zeit, um die Füße in die Nordsee zu halten. Zum Glück war das Kartenhäuschen mittlerweile geschlossen. (Überhaupt: Eine neue Rechtssprechnung besagt, dass für das betreten des Strandes kein Geld mehr gezahlt werden muss!) Wir hätten auch einen Strandkorb mieten können, aber uns genügte die mitgebrachte Decke. Nach dem sehr erfrischenden Bad im Meer – für uns als Ostsee-Bewohner auch sehr wild und wellig – suchten wir noch ein paar Muscheln, ließen uns dabei vom Wind trocknen und machten uns dann wieder auf den Heimweg. Dann hieß es wieder: Bus, Bahn, Auto.
Fazit: Sylt für einen Tag – kann man machen, um einen Eindruck von der Insel zu bekommen. Lohnt sich als Tagestrip, aber nächstes Mal würde ich an einen anderen Strandabschnitt fahren.
Hier noch mein Film dazu: