Jedes Jahr vor Weihnachten wird eine Tannenschonung in Fiefbergen zum Treffpunkt von Probsteier Familien, die den Tannenbaum nicht nur kaufen, sondern auch selbst fällen wollen. Ein kleines Vorweihnachtsabenteuer.
An den Adventswochenenden wird das Gelände hinter dem Restaurant „Zum Alten Auf“ in Fiefbergen zur wahrscheinlich am dichtesten bevölkerten Tannenschonung in der ganzen Probstei. Fast ist kein Parkplatz mehr zu kriegen, als wir am dritten Adventswochenende gegen 13 Uhr hier ankamen. Bewaffnet mit einer Akt und ganz genauen Vorstellungen, wie unser perfekter Weihnachtsbaum aussehen sollte, machten wir uns auf den Weg in die Schonung. Zwischen den Tannen standen bereits diverse Familien in kleineren Grüppchen und begutachteten einen möglichen Kandidaten. Einige Stümpfe zeugen davon, dass erst vor kurzem Weihnachtsbaum-Suchende erfolgreich waren.
„Und was ist mit dem?“ Diesen Satz haben wir in der knappen Stunde, die wir uns auf dem Gelände umsahen, wohl am häufigsten gesagt. Doch immer hatte der ein oder andere etwas auszusetzen. Mal war der Baum zu hoch, dann zu breit, zu dicht, zu kahl im oberen Bereich oder die Zweige waren zu dünn, um unsere Wachskerzen vernünftig zu halten. Die Kinder schlugen sich mit bemerkenswerter Unbekümmertheit ins dichteste Grün, um dann aus dem Dickicht den bekannten Satz „Und was ist mit dem?“ zu uns herauszurufen. Also schlugen wir uns hinterher. Ab und zu hörten wir ein rechts oder links sägendes Geräusch, das uns sagte, hier hatten sich noch andere auf der Suche nach dem perfekten Baum ins dichte Tannengeäst geschlagen.
Für die Kinder ist das Gelände ein riesiger Abenteuerspielplatz. Ständig flitzten größere und kleinere Weihnachtswichtel und dicken Schneeanzügen auf der Schonung, um ihren Eltern einen besonders schönen Baum zu zeigen. Am Eingang schaukelten und rutschten ein paar kleinere Kinder auf dem Spielplatz, während sich die Erwachsenen einen Glühwein gönnten. Unterhaltsam ist bestimmt dabei auch zu beobachten, wie der erfolgreich erjagte Baum verpackt und vom Hof geschleppt wird.
Ich wusste nach rund 40 Minuten wirklich nicht mehr, welcher Baum denn nun der schönste war. Wir beschlossen, dass ein rund 2 Meter großer Baum mit dicken Zweigen und relativ wenig Umfang genau in unser Wohnzimmer passen würde. Also wurde er – mit der Axt – gefällt und Mann und Sohn schleppten ihn Richtung Ausgang.
Für das nächste Jahr merken wir uns: Besser geht es mit einer Säge 🙂
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